Berichte aus den Kinzigtal-Nachrichten vom Montag, 14. Februar 2005:

Vollmerz/Sannerz würdiger Sieger

Hallenfußball: SV Uttrichshausen wird überraschend Vize-Champion beim Masters

SCHLÜCHTERN (tt)
Es war tolles Masters: Bei der 17. Auflage der Hallenmeisterschaften der Senioren im Fußballkreis Schlüchtern gab es in einem ausgeglichenen Feld rassige Spiele, spannende Siebenmeterkrimis und Super-Fans in einer „vollen Hütte“.
Mit dem homogenen und eingespielten Team der SG Vollmerz/Sannerz gab es einen würdigen Masterssieger 2005 und mit dem SV Uttrichshausen wurde ein Überraschungsteam Vizemeister. Dem Titelverteidiger Herolz blieb nach seinem Missgeschick im Halbfinale der undankbare dritte Platz. Der Bezirksligist entschied das kleine Finale gegen den Ligakonkurrenten Oberzell im Siebenmeterschießen mit 5:4 Toren.

Hut ab vor dem bärenstarken A-Ligisten Uttrichshausen, der es nach der 2:6 Auftaktniederlage gegen Vollmerz/Sannerz mit Kämpferherz bis ins Finale schaffte. Auf dem Weg dorthin warf er die favorisierten Herolzer in einem denkwürdigen Spiel aus dem Rennen. 35 Sekunden vor Ende der Verlängerung feierten die Herolzer im Freudentaumel die 2:1-Führung. Die cleveren Uttrichshausener erwischten die noch jubelnden Herolzer eiskalt als sie mit einem schnellen Anstoß im direkten Gegenzug den Ball zum Ausgleich ins leere Tor beförderten und das Siebenmeterschießen zum 7:6-gewannen. Herolz‘ Betreuer Heinrich Müller konsterniert: „So etwas darf nicht passieren. Alle fünf Spieler auf dem Feld haben geschlafen. Ich wäre gern ins Endspiel gekommen. Gegen Uttrichshausen haben wir unseren Meister gefunden.“

Zuvor ebnete sich Vollmerz/Sannerz durch je zwei Tore von Krapf und Gottwald gegen Oberzell mit 4:1 den Weg ins Finale. Für die Mitfavoriten Bad Soden und Altengronau kam in der Gruppe A ebenso das vorzeitige Aus wie für die A-Ligisten Sterbfritz und Hohenzell in der Gruppe B. Altengronau konnte die Erwartungen aus der Vorrunde nicht erfüllen, brachte aber dem späteren Sieger mit 3:2 die einzige Niederlage bei.
„Wir haben eine Grippewelle und konnten deshalb nur mit fünf Feldspielern antreten“, begründete Christoph Gaul das vorzeitige Aus der Sodener. „Angesichts dieser Tatsache und der zwei knappen Niederlagen nach dem Sieg gegen Altengronau sind wir mit unserem Abschneiden zufrieden. Wenn wir gegen Uttrichshausen drei Sekunden vor Schluss durch den frei stehenden Larbig den Ausgleich gemacht hätten, stünden wir im Halbfinale.“

Vollmerz‘ Mannschaftskapitän Marco Christ, der den Wanderpokal von Franz Koschella entgegen nahm: „Heute hat alles gepasst und jeder hat seine Leistung gebracht. Ich bin stolz auf die Mannschaft und es ist sicher ein Vorteil, dass wir einmal pro Woche in der Halle trainieren.“ Sein Teamkollege Andreas Krapf: „Wir haben das Masters verdient gewonnen.“


Adam: Auch kleine Vereine sind clever

(Schaden)Freude über Uttrichshausener Ausgleich

Neben dem umjubelten Masters-Sieger SG Vollmerz/Sannerz war A-Ligist SV Uttrichshausen der große Gewinner des Turnieres, das seinen Stellenwert als absoluter Höhepunkt der Hallenfußballsaison einmal mehr unterstrich. Dabei war es weniger der Ruf als Überraschungsmannschaft, als vielmehr der Ausgleichstreffer in der Zwischenrundenpartie gegen Titelverteidiger SV Germania Herolz.

Der stellvertretende Kreisfußballwart Harald Maienschein (Altengronau), der gemeinsam mit Kreisfußballwart Rainer Grammann die Turnierleitung inne hatte, attestierte dem Team aus der Gemeinde Kalbach eine gehörige Portion „Schlitzohrigkeit“ für diesen Coup. Der SVU hatte nach dem Herolzer 2:1 den Anstoß ausgeführt und die ausgelassene Freude des Gegners zu einem Überraschungsschuss aus dem Mittelfeld genutzt, der letztlich die Grundlage für den Einzug ins Finale sein sollte.

Uttrichshausens Vorsitzender Sigmund Adam kommentierte schmunzelnd: „Es gibt halt noch kleine Vereine, die clever sind.“ Abgesehen davon war sein Team wohl am meisten selbst vom Erreichen des Endspiels überrascht. Schließlich war man gegen Vollmerz/Sannerz, Bad Soden und Altengronau krasser Außenseiter.

Zufrieden zeigte sich auch die Spitze des Fußballkreises mit der Traditionsveranstaltung, die am Samstag 450 Zuschauer in die Großsporthalle lockte. Zudem wurde mit 32 Vereinen eine Rekordbeteiligung verzeichnet, obwohl „wir Hartmannshain/Herchenhain wegen zu später Meldung absagen mussten“, wie Harald Maienschein ausführte. Er zeigte sich mit dem Niveau der Spiele zufrieden, allerdings seien „einige harte Begegnungen“ dabei gewesen. Den Schiedsrichtern habe dies jedoch keine Probleme bereitet.

Überrascht – allerdings in negativer Hinsicht – zeigte sich Maienschein in seinem Resumee vom „im Vergleich zur Vorrunde schwachen Auftritt der SG Hohenzell und des FV Altengronau. Uttrichshausen hat dagegen seine gute Vorstellung heute wiederholt.“

Die SG Vollmerz/Sannerz holte beim Hallen-Masters zum ersten Mal den Wanderpokal, was natürlich lange und ausgiebig gefeiert wurde. Zu der Party kamen übrigens auch die Fliedener Buchonen Marco Link und Dirk Ludwig. Der Hintergrund: Sie hatten vor einigen Wochen gemeinsam mit einigen weiteren Spielern einige Trainingsspielchen gegen die SG bestritten.
Wie man sieht, mit Erfolg...